Gruppenbild vor der Alten Aula
@ Georg Pfeiffer

Vom 1. bis 3.5.15 versammelte sich ganz Debattierdeutschland in der Wiege der Debattierens und folgten dem Ruf der “Streitkultur” Tübingen. Mit 33 Teams aus ganz Österreich, Schweiz und Deutschland gestaltete sich die ZEIT-DEBATTE Tübingen als zweitgrößtes Debattierturnier der letzten Jahre nach der deutschsprachigen Debattiermeisterschaft.
Durch den perfekt liegenden Feiertag, konnte nach einer gemütlichen Anreise bereits um 13 Uhr mit den Debatten begonnen werden. Zwischen den ersten drei Vorrunden am Freitag, welche sich um Friedensnobelpreise, Bürgerwehren und Ladenöffnungszeiten drehten, konnten sich die rund 150 Teilnehmer, Juroren und Helfer an den großzügigen Spenden von Bionade, Stuttgarter Hofbräu und Zwiefalter erfreuen. Gut gelaunt ging es Abends dann in Gruppen zur gemeinsamen Kneipentour durch die Tübinger Altstadt.
Nach einer erholsamen Nacht erwartete die Debattanten am Samstag dann spannende Debatten über den EZB-Präsidenten, den Blasphemie Paragraphen, sowie Rollenbilder und die zeitgenössische Popkultur. Nach stundenlangen Regenfällen am Freitag war der Neckar leider von einem gemütlich-schwäbischen Flüsschen zu einem reißenden Strom mutiert, sodass die gebuchte Stocherkahnfahrt zum Ausgleich leider ausfallen musste. Stattdessen konnten die Teilnehmer bei zwei Stadtführungen Interessantes über Hölderlin, schwäbische Eigenarten sowie die Tübinger-Reutlinger Differenzen erfahren.

Die Stadtführung
© Georg Pfeiffer

Nachdem Jeder wusste, wie man auf Schwäbisch flucht, ging es in die letzte Vorrunde, um notfalls seinen Unmut über die Juroren kundtun zu können. 
Um nach getaner Arbeit auch entsprechend entspannen und feiern zu können, ging es Abends zum festlichen Abendessen in das Restaurant des Hotel Krone. Bei gutem Essen und einem Tropfen Wein konnte man so die Debatten noch einmal Revue passieren lassen oder aber, ganz debattier-typisch, die Debatten einfach am Tisch fortsetzen.
Um die Spannung bis zur Verkündung der Halbfinale zu ertragen, wurde schnell ins Café Ludwigs umgezogen, welches auf zwei Ebenen zum Feiern und Ausklingen einlud.
Am Sonntag Morgen begegneten sich dann Göttingen und Berlin, sowie Heidelberg und Mainz im Halbfinale und stritten um den deutschen Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe, wobei sich Berlin und Mainz knapp durchsetzen konnten. Als freie Redner breakten außerdem noch Ruwen Fritsche, Peter Giertzuch und Alexander Hiller ins Finale, welches im Festsaal der alten Aula stattfand. Nach einer kleinen Einführung in das Format der Offenen Parlamentarischen Debatte und Grußworten von Boris Palmer (Tübinger Oberbürgermeister) und Brigitte Lösch (Landtagsvizepräsidentin) eröffnete Mainz als Regierung vor einem bis zur letzten Reihe gefüllten Raum das Finale über „Soll eine staatliche, kostenlose Partnervermittlung geschaffen werden?“

v.l.n.r.: Lennart Lokstein, Dr. Simon Lehnle, Prof. Dr. Knape, Brigitte Lösch, Pegah Maham, Stefan Torges, Julian Ohm, Boris Palmer
@ Georg Pfeiffer

Die sehr unterhaltsame Debatte reichte von Liebe, Glück und Partnerschaften über Kinder bis zu persöhnlichen Erfahrungsberichten eines schwer leidenden Physikers. Letztendlich konnte sich das Team „Trostpflastersteine“ (Julian Ohm, Stefan Torges, Pegah Maham) aus Berlin gegen die Regierung „Team und Struppi“ (Christian Strunck, Sina Strupp, Nicolas Eberle) aus Mainz durchsetzen. Die aus Birgitte Lösch, Boris Palmer, Prof. Dr. Knape und Dr. Lehnle bestehende Ehrenjury kürte Pegah Maham (Berlin) zur besten Rednerin des Finales.

 

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