Tübingen gewinnt ZEIT-Debatte Hannover 2015
Vom Freitag den 9.-11.1.2015 fand in Hannover die zweite ZEIT-Debatte der Saison statt. Für Tübingen nahmen Lennart Lokstein und Nikos Bosse als Streitkultur Hephaistos und Konrad Gütschow und Felix Lennartz als Streitkultur Aiolos den weiten Weg auf sich. Außerdem trat Franziska Stärk in einem Mixed-Team mit Vincent Kessler aus Bayreuth an. Jan Ehlert jurierte.
Nach einer Vorrunde am Freitag wurde Abend gemütlich im „Peanuts“ ausgeklungen, einer Bar, die ihrem Namen alle Ehre machte: Egal wo man hinschaute, Erdnüsse hatten den Platz schon erobert. Selbst der Boden wurde von ihnen bedeckt. Am Samstag ging es dann in die weiteren Vorrunden, neben denen man – wie auf einer ZEIT-Debatte üblich – von der Cheforganisation bestens versorgt wurde. Nach, für die Tübinger teils mehr, teils weniger zufriedenstellenden Runden lockten die Hannoveraner auch am Samstag in eine ungewohnte Location. Es wurde in die ehemalig-königlichen Stallungen gelockt, um dort dem Rahmen gebührend, unter schönem Kreuzgewölbe den Abend bei Buffet und Cocktails zu genießen und -natürlich- auf den Break zu warten.
Die Themen der Vorrunden waren:
VR1: Dieses Haus würde in Gerichtsverfahren, in denen es um die Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung geht, auf Antrag des Angeklagten oder des mutmaßlichen Opfers die Öffentlichkeit vom gesamten Verfahren ausschließen.
VR2: Factsheet: Ein Truth and Reconciliation-Committee ist ein offizielles Organ, das der Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen dient, die während einer bestimmten Periode begangen wurden. Aufgabe eines Truth and Reconciliation-Committees ist es, aufgrund von Recherchen, Anhörungen der Opfer, Zeugen und Täter die vergangenen Ereignisse aufzuarbeiten, oft unter Zusicherung strafrechtlicher Immunität.
Thema: DH unterstützt die Einrichtung von Truth and Reconciliation-Committees im Anschluss an innerstaatliche Konflikte anstatt strafrechtlicher Verfolgung durch Tribunale.
VR3: DH bereut das Konzept des Jenseits.
VR4: DH glaubt, Entwicklungsländer sollten den Abbau ihrer Rohstoffe verstaatlichen.
VR5: DH würde sämtliche Drogen für Menschen, die an Krankheiten leiden, die höchstwahrscheinlich in absehbarer Zeit ihren Tod verursachen werden, dekriminalisieren.
Als der Break verkündet wurde durfte sich Streitkultur Hephaistos freuen auf Platz 5 ins Halbfinale einzuziehen. Streitkultur Aiolos verpasste den Break leider um einen Punkt. Zusätzliche Freude neben des Teambreaks verursachte, dass Lennart, Nikos, Konrad und Felix auch unter den besten Rednern der Vorrunde waren und Jan Ehlert als Juror breakte. Am Sonntag Morgen ging es dann weiter ins Neue Rathaus von Hannover um dort das Halbfinale beginnen zu lassen. Das Thema des Halbfinales, welches Streitkultur Hephaistos als eröffnende Opposition bestritt lautete: „Gegeben, dass dies in der Sicherheit möglich wäre, dass die Wahrheit nicht an die Öffentlichkeit gelangt – Dieses Haus als Frankreich würde Beweise dahingehend fälschen, dass die Pariser Terroranschläge durch antiislamische Nationalisten inszeniert wurden.“
Während nun sehnsüchtig auf die Verkündung der Finalteams gewartet wurde, war noch kurz Zeit um eine kleine Tour durch Hannover zu machen. Im Gegensatz zur – durch die Stadtführung erzeugten Meinung – ist Hannover jedoch eine sehr schöne Stadt!
Nachdem Nikos und Lennart souverän auch ins Finale eingezogen waren, lieferten sie sich als eröffnende Opposition mit den Teams aus München, Bremen und Osnabrück eine spannende Debatte zum Thema: „DH als EU fordert die USA auf, sich nicht mehr zu Menschenrechts- verletzungen anderer Staaten zu äußern, bis eine gründliche Aufarbeitung der systematischen Folter im Rahmen des Kriegs gegen den Terror erfolgt ist.“ Nikos und Lennart schafften es darzulegen, dass wir mit einem solchen diplomatischen Affront die USA gegen uns aufbringen und so Umsetzung der Menschenrechte insgesamt auf der Welt schwächen würden. Mit dem Sieg der Beiden schafften sie es die Tübinger Durststrecke nach einem ZEIT-Debatten Titel seit 2011 endlich wieder zu durchbrechen. Und so war die Stimmung auf der langen Fahrt gen Schwabenland, mit einem Titel in der Tasche, sehr ausgelassen und wird den Reisenden, genauso wie das tolle Turnier, noch sehr lange in Erinnerung bleiben.
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