Tätowierungen, Propaganda und “one more thing”

Süddeutsche Debattiermeisterschaften in Tübingen- so weit, so normal. Aber dieses Jahr wurde die ganze Streitkultur mobilisiert, um ein besonderes Turnier auf die Beine zu stellen.

 

Wenn ich richtig zähle, standen diese Saison bereits rund ein dutzend Turniere auf dem Programm. Ein halbes dutzend wird wohl noch hinzu kommen. Und natürlich waren unsere Süddeutschen Meisterschaften in Tübingen in vielerlei Hinsicht ein Turnier wie all die anderen auch: Ich könnte wie immer über Vorrunden, Social und Finale schreiben. Über Teams, Breaks und Themen.

Aber: In ein paar Belangen war dieses Turnier auch anders als all die anderen. Anders als andere Debattierwochenenden. Anders als die parallelen Regios in Saarbrücken und Leipzig.

 

1. Ein Musikvideo:

Rückblende Februar: Die Streitkultur beschließt, eine alte Idee wieder aus der Versenkung zu holen. Ein Text wird geschrieben. Ein Casting veranstaltet. Ein Studio hergerichtet. An zwei Tagen gedreht. Abgemischt und geschnitten.

2 Monate später dürfen Lennart und Sven dann mit einem Laptop vor die gesammelte Menge treten. Vor der Vorrunde 3 steht noch “one more thing” an.

Das Ergebnis kann man hier sehen:

 

 

2. Eine Wette:

Februar-Rückblende Nr. 2: René Geci – seines Zeichens Debattierer aus Heidelberg – begeht auf Facebook einen folgenschweren Fehler:

Wenn Tübingen 10 Teams und 9 Juroren auf der SDM hat UND gleichzeitig genug Leute für die Orga hat, dann tätowiere ich mir dick und fett “STREITKULTUR” auf die Stirn…

Weil wir a) alle sehr diabolisch sind und uns b) bei der Vereinsehre gepackt fühlten, kann man bereits ahnen, wie die Geschichte ihren Lauf nahm: Facebook-Aufrufe wurden gestartet, Einsteiger mobilisiert, “alte Hasen” reaktiviert. Am Ende stand das vielleicht größte Aufgebot der Streitkultur, das wir jemals auf die Beine gestellt haben.

Redner, Juroren, Helfer und Tabmaster- die Streitkultur dominiert die SDM allein zahlenmäßig

Alles dafür, um René nach dem Wochenende diesen Geburtstagsgruß zu bereiten:

Hey René! Die Streitkultur wünscht dir alles Gute zum Geburtstag. Ganz herzliche Grüße von:
Team 1: Marius und Samuel | Juror: Jan
Team 2: Beatrice und Sven | Jurorin: Anne
Team 3: Julian und Justus | Juror: Konrad
Team 4: Chiara und Franziska | Jurorin: Anastasia
Team 5: Leander und Julian-Samuel | Jurorin: Maren
Team 6: Franziska und David | Juror: Willy
Team 7: Martina und Titian | Juror: Peter
Team 8: Finn und Brian | Juror: Philippe
Team 9: Jo Ni und Charlotte | Jurorin: Clara
(Reserve-)Team 10: Dominik und Anthea | (Reserve-) Juror: Lukas
Cheforga: Maria, Melanie, Lennart
Tabmaster: Lukas
Helfer: Leonie, Björn, Hannah, Ruben, Magdalena, Joschka
Zudem als Gäste für andere Clubs da: Alexander, Sabine

(Lennart Lokstein)

 

3. Ein unverschämt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Es gehört zum Leid einer Cheforga, dass ihre ganze Arbeit meist im Verborgenen stattfindet. Der tolle Job von Maria, Melanie, Lennart und Jan zeigt sich aber an den nackten Zahlen: Kosten von 15€ für Juroren und 20€ für Redner machten die SDM zu der Regionalmeisterschaft, die man sich auch mit kleinen Geldbeutel leisten kann.

Darin inbegriffen waren trotzdem eine Unterbringung in der Jugendherberge, Vollverpflegung (nicht nur Döner und Pizza), Abendessen und Social im Schloßcafé und ein Finale im historischen Rathaus.

Ein Kraftakt- erst möglich gemacht durch großzügige Sponsoren: Die Kreissparkasse Tübingen, die CureVac AG und die Universitätsstadt Tübingen!

Lennart führt durch das Finale im Rathaussaal

 

4. Propaganda-Plakate

Ein Wermutstropfen hatte diese SDM noch: Sie musste im BPS-Format stattfinden (buh!). Die OPD-Fraktion in der Streitkultur revanchierte sich mit bissigen Plakatparodien der letzten Bundestagswahl:

 

Und was kam unter´m Strich raus?

Das Finale – hochkarätig juriert von Peter, Willy, Philippe, Anne und Moritz – bot noch eine nette Schlusspointe: Süddeutscher Meister in einer Debatte über Patriotismus wurden nämlich Österreicher: Katrin und Marvin aus Wien.

Wer sich das Finale noch einmal ansehen möchte:

Für die Streitkultur wurde es also nichts mit der Titelverteidigung. Mit leeren Händen ging es aber nicht nach Hause: Die Ehrenjury um Dr. Philipp Bocks, Dr. Nils Schmid, Dr. Gernot Stegert und Prof. Dr. Eve-Marie Engels verlieh Marius den Preis für die beste Finalrede. Der wirkte sichtlich überrascht (vielleicht auch, weil er erst als “Herr Horn” angekündigt wurde)- dabei hatte er sich den Pokal für eine grundsolide Argumentation aus der schwierigen Regierungs-Position redlich verdient. Ebenso leicht überrumpelt wirkten Jan und Konrad, die für ihre Jurierleistungen ausgezeichnet wurden.

Eigentlich auch preiswürdig: Das Outfit von Marius und Samuel am Samstag.

Ansonsten sprangen für uns vor allem dringend benötigte DDM-Startplätze heraus. Das war einerseits das Verdienst von unserem Vorzeigeteam Marius und Samuel, die als Tabellenerste ins Finale durchmarschierten. Andererseits von unseren Halbfinalteilnehmern Justus und Julian (2. im Tab) und Chiara und Franziska (Platz 8). Das war insbesondere eine starke Leistung von Chiara, Franziska und Julian- die als Einsteiger viele gestandene Redner hinter sich ließen und andeuten, wie gut unser Verein für die Zukunft aufgestellt ist!

 

Am Ende schaut man also mit ein bisschen Stolz auf die SDM zurück:

1 Turnier, 1 Musikvideo, 10 Wahlplakate, 10 Teams, 10 Juroren, 1 Tabmaster, viele Helfer, 4 Hauptverantwortliche…
…ein Verein!
(Streitkultur via Facebook)

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