Agonale Rhetorik in Salzburg
Großen Anklang fand auf den 3. Rhetorikgesprächen in Salzburg dieses Jahr die Präsentation der Ergebnisse der Arbeiten an dem “Trainingsbuch Rhetorik”. Mit der Deklamation, der Debatte und der Disputation wurden hier die wichtigsten Trainigsformate von Streitkultur e.V. vorgestellt.
Die Rhetorikgespräche gehören inzwischen zu den größten deutschsprachigen Fachkonferenzen für das Forschungsfeld „Rhetorik“ und fanden dieses Jahr vom 21. bis 23. April in der altehrwürdigen Stadt an der Salzach statt. Das Spektrum der dort behandelten Themen reichte von dem Gebiet „Rhetorik in Politik und Wirtschaft“ über die Argumentationstheorie bis hin zur „Rhetorik des Genusses“.
Die Beiträge von Michael Hoppmann, Tim-C. Bartsch, Bernd Rex und Markus Vergeest standen als eigene Sektion unter der Überschrift „Agonale Rhetorik“. Weitere „Tübinger“ Beiträge zur Konferenz wurden von Dr. Gregor Kalivoda („Typologie der Topik – Zur Gliederung des Begriffsfeldes und Vorbereitung eines Lexikonartikels“) und einem weiteren Streitkultur-Mitglied, Simon Wolf („Formen der Argumentation bei Platon und Aristoteles“) gehalten.
Markus Vergeest entwickelte in seinem Beitrag die Grundlagen agonaler Rhetorik und erläuterte die theoretischen und praktischen Implikationen des Begriffs. Ausgehend von der agonalen Dialogsituation mit ihren rhetorischen Besonderheiten stellte er so die Vorteile dieser Übungsformen für das rednerische Training dar und legte damit gleichzeitig auch die theoretische Basis für die folgenden Beiträge. Bernd Rex stellte mit der Deklamation die erste antik-moderne Übungsform der agonalen Rhetorik vor, die im Trainingsbuch Rhetorik einem breiten Publikum einem breiten Publikum vorgestellt wurde. Insbesondere die Einsatzmöglichkeiten, die Lerneffekte und die Anwendbarkeit dieses Trainingsformats im Bereich der Erwachsenenbildung standen
Die moderne Debatte wurde von Tim-C. Bartsch vorgestellt. Der besondere Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Debattenpropädeutik, d.h. der systematischen Entwicklung und Vorbereitung von Debattanten und ihrer Fähigkeiten auf die Trainingsform Debatte. Er zeigte die verschiedenen Herausforderungen, die die Nutzung der Debatte durch unterschiedliche Personenkreise in Schulen, Universitäten oder in der Erwachsenenbildung entstehen und wies auf Lösungsmöglichkeiten hin.
Die Disputation wurde von Michael Hoppmann vorgestellt, der gleichzeitig auch die Sektion leitete. Auch hier standen, nach dem ersten Disputationsturnier der Neuzeit und dem erfolgreichen Einsatz des Formats in der rhetorischen Schulung, die praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Mittelpunkt des Vortrags. Alle Formate fanden eine interessierte und positive Aufnahme beim anwesenden Fachpublikum. Die angeregten Diskussionen und weitergehenden Reflexionen über die Trainingsformate und das Besondere der agonalen Rhetorik zeigten, dass die Beiträge auf fruchtbaren Boden fielen.
Mehr über die diesjährigen Rhetorikgespräche
Mehr zum “Trainingsbuch Rhetorik”
Bericht von Tim-C. Bartsch
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