Berlin! Wir fuhren nach Berlin!

Nach den vergleichsweise kleinen Turnieren in Heidelberg und dann Freiburg fand das Wochenende darauf das erste große Turnier der diesjährigen Debattiersaison statt: die ZEIT DEBATTE in Berlin mit 40 teilnehmenden Teams aus ganz Deutschland. Für die Streitkultur traten Marius und Samuel als Streitkultur – brutal.savage.rekt an und Bea und Maria mit ihrem Wackeldackel als Streitkultur Kerberos. Abermals gab es ein Mixed-Team mit Konstanz: StreitKoKo Bodensee mit Anna-Maria und Sabine. Ansonsten waren noch Justus (extra aus Budapest angereist) und Lennart als Juroren mit dabei.

Die Tübinger Delegation (so ungefähr zumindest: ohne Anna, dafür mit Nikos)

Schon um 7 Uhr morgens machte sich ein Großteil der Tübinger Delegation – ausgestattet mit einer Kuscheldecke – am Freitag auf den Weg in die Hauptstadt. Die ungefähr achtstündige Fahrt vertrieben wir uns mit schlafen, Diskussionen über #metoo und andere Hashtags und zumindest Maria mit produktiven Dingen wie lernen und dem Stricken von Socken. Schon kurz nach der Ankunft war es Zeit für die erste Vorrunde mit dem Thema, ob Geflüchtete eine eigene Repräsentation in Kommunalparlamenten bekommen sollten. Für die beiden Tübinger Teams kein erfolgreicher Start in das Turnier: in ihren jeweiligen Räumen landeten sie auf dem vierten Platz (was natürlich nicht heißt, dass sie dabei keinen Spaß hatten).
Nach dem Abendessen ging es bereits ins Hostel und und relativ zeitig ins Bett.

Streitkultur Kerberos – nur echt mit Maria, Bea und dem Wackeldackel Fluffy! © 2017 Matthias Carcasona

Der Samstag war dann vor allem anstrengend. Bereits um 9 Uhr begann die erste der restlichen vier Vorrunden des Turniers. Es wurde über das Verbot von Treueagenturen debattiert, bei der sich die Teams hochphilosophische Fragen stellten, wie beispielsweise “Was ist denn überhaupt Wahrheit?”. Später ging es um die Gig-Economy, also Online-Plattformen wie Uber oder Myhammer. Dann, ob sich feministische Organisationen öffentlich gegen organisierte Religionen aussprechen sollten und in der letzten Vorrunde des Turniers schließlich um den zunehmenden Trend der Selbstoptimierung.

Marius und Samu überlegen sich, welche feministische Extension jetzt noch in die Debatte passt. © 2017 Matthias Carcasona

Aber leider half auch die enthusiastische Performance von “Don’t stop me now” und ein Wackeldackel, der die Herzen der anderen Debattanten im Sturm eroberte und uns ständig aufmunternd zunickte, nichts: nach diesen fünf Vorrunden war für alle Tübinger Redner Schluss. Lennart dagegen schaffte den Jurorenbreak und durfte ein Halbfinale hauptjurieren. Ein weiterer Grund zur Freude war seine Auszeichnung mit dem Jurorenpreis. Und weil es schließlich heißt “Streitkultur ein Leben lang” konnten wir uns außerdem einfach einreden, dass jemand von uns für die beste Finalrede gekürt wurde: Nikos, ein ehemaliger Streitkultur’ler.

Zumindest das Halbfinale in der Alten Münze haben wir verfolgt und natürlich fleißig darüber getwittert. © 2017 Matthias Carcasona

In der Hoffnung, wenigstens noch vor Mitternacht und damit am Sonntag wieder in Tübingen zu sein, fuhren wir bereits kurz vor dem Finale gen Süden. Dank Twitter hatten wir jedoch nicht das Gefühl viel verpasst zu haben, als sich die vier besten Teams des Turniers darüber stritten, ob die SPD nach der vergangenen Bundestagswahl nicht per se eine Regierungsbeteiligung hätten ausschließen sollen. Und dann, drei Stunden vor Tübingen, kam es zu einem Wettbewerb, bei dem alle wundersamerweise ihre Kräfte trotz Schlafmangel mobilisieren konnten und das erschreckende Ausmaß unserer kompetitiven Neigungen zum Vorschein kam: Liederraten (größtenteils 80er). Samu, Marius und Bea ließen sich schon früh abhängen und mussten staunend zuschauen, wie Lennart und Maria das Duell unter sich ausmachten. Die exakten Punktzahlen wurden allerdings vergessen, weshalb nun trotz allem kein Sieger bekannt gegeben werden kann.

Obwohl nicht alle Teams ihre eigenen Erwartungen erfüllen konnten, können wir doch das Fazit ziehen, dass es ein fantastisches Wochenende war. Deshalb danke an die Chefjuroren, die Orgas und die BDU für dieses Turnier.

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