Viele viele Streitkultur-Jahre
Der Masters-Cup in Eisenach ist das Alumni-Turnier der DDG. Es öffnet seine Pforten allerdings auch für Studenten und erlaubte so zu Saisonbeginn ein SK-Generationenmeeting. Ein Erfahrungsbericht.
Eine kleine Perspektive vorab: Als Philipp zusammen mit Peter 2010 die Deutsche Meisterschaft für Tübingen gewann, war ich in der 7. Klasse. Lukas Haffert, Nicolas Eberle oder Marcus Ewald sind Redner, die ich fast nur durch YouTube-Videos oder Erzählungen Dritter kenne. Es gibt aber eine Gelegenheit, all diese großen Namen des Debattierens in Aktion zu sehen: der alljährliche Masters Cup.
Und so machten Marius, Justus, Samuel und ich uns auf die klapprige Fahrt nach Eisenach. Wenn man auf Turniere fährt, kommt man in Deutschland ja viel herum- aber Eisenach ist wirklich die Reise wert: Abgelegen, klein, verwinkelt, mit schöner Altstadt- nennen wir es das „Tübingen des Ostens“. Und über der Stadt thront prachtvoll: die Wartburg; Zeuge deutscher Geschichte und für dieses Wochenende Zielpunkt unseres Turniers, denn hier sollte das Finale stattfinden.
Dafür mussten aber die Vorrunden überstanden werden. Modus war das Wartburg-Format, dessen Regeln auf wenige Seiten passen und wir uns noch schnell auf der Fahrt aneigneten. Wer es nicht kennt: Man kann es sich als vereinfachtes OPD vorstellen. Da nur 2 vs. 2 reden, wurde möglich was auf anderen Turnieren Zeitplan-Selbstmord gewesen wäre: 4 Vorrunden, Halbfinale und Finale an EINEM Tag. Die zweite Besonderheit: Jede Runde wird man einem anderen Teampartner und einer anderen Position zugelost. Also viel geforderte Flexibilität, aber auch viele Begegnungen. E-Sports, das Weichen-Dilemma und Stipendien waren die Themen der Vorrunden. Und dann war da Vorrunde 3: „Das Thema der Runde lautet…. Dieses Haus hasst PowerPoint.“ Stille. Lachen. Alles wartet darauf, dass das Scherzthema verschwindet und das richtige Thema auftaucht. Nichts passiert. Und die ersten realisieren: Das ist tatsächlich das Thema. Also 15 min. lang Kopfzerbrechen, warum man PowerPoint nicht nur nicht mag, sondern sogar „hassen“ soll.
Im Zeitverlauf liefen dann die Top-Redner wieder zu alter Top-Form auf. Und so fand das Finale nicht nur in Top-Lage im alten Thronsaal statt, sondern auch mit Top-Rednern: Nicolas, Lukas, Philipp und Marcus durften sich die Köpfe zerbrechen darüber, ob auch Soldaten westlicher Demokratien unmoralisch handeln.
Inzwischen war die Sonne über der Wartburg untergegangen. Lukas bekam für seine starke Rede die „Master of the Masters“-Krönung. Und später am Abend versammelte sich noch mal die gesammelte Streitkultur zum Foto. 10 Vereinsjahre- auf einem Bild vereint.
Die Ergebnisse aus Vereinssicht
- Philipp: Finale
- Sven: Halbfinale
- Marius, Justus: Halbfinale (Juroren)
- Samuel: Chefjuror
- Thore: Orga