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SDM Stuttgart – Generalprobe geglückt.

Am 26. April fuhren fünf Teams der Streitkultur Tübingen und drei Juroren auf Klassenfahrt nach Stuttgart zur Süddeutschen Meisterschaft. Dies traten in folgender Besetzung an:

Streitkultur Peitho: Konrad Gütschow, Nikos Bosse
Streitkultur Appollon: Lennart Lokstein, Jan Ehlert
Streitkultur Hyperion: Philipp Schirmer, Hanjo Röhr
Streitkultur Kerberos: Sabine Wilke, Alexander Ropertz
Streitkultur Thanatos: Emanuel Gerber, Robert Eisele

Juroren waren: Pauline Leopold, Sonja Werner und Jonas Hilla

Wir stellten die mit Abstand größte Delegation des Turnieres und umfassten eine schöne Mischung aus Turnierfavoriten und neuen Hoffnungen am Debattierhimmel. Bei den Regionalmeisterschaften geht es stets um Startplätze für die Deutsche Meisterschaft am Ende des Turnierjahres. Entsprechend motiviert waren daher auch alle Redner.

Die Themen der Chefjuroren Andreas C. Lazar und Daniil Pakhomenko waren komplex und neu. Mir bisher unvertraute Fragestellungen wollten erarbeitet werden und mal auf praktischer, mal auf prinzipieller Ebene debattiert werden.

VR1: Dieses Haus glaubt, dass liberale demokratische Staaten neben Rechten auch Pflichten ihrer Bürger*innen in die Verfassungen aufnehmen sollten.

VR2: DH würde sexistische, rassistische oder auf andere Weise diskriminierende Passagen in Libretti von Opern umschreiben.

VR3: DH würde Eltern erlauben, unheilbar schwer geistig behinderte Kinder operativ oder hormonell so verändern zu lassen, dass sie körperlich immer präpubertär bleiben werden.

VR4: DH würde Gelder aus Saudi-Arabien zur Förderung des Islams in der EU verbieten, bis dort andere Religionen zugelassen werden.

Nach einem etwas längeren Marsch fanden sich um kurz nach 22 Uhr alle Teilnehmer einer Bar zur Breakverkündung ein. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge vernahmen wir, dass Streitkultur Hyperion und Kerberos exzellente Ergebnisse hatte, den Break aber um wenige Speakerpoins verpassten. Erfreulicher lief es vorne im Tab. Streitkultur Peitho breakte ohne Punktverlust auf Platz 1, Streitkultur Apollo mit 10 Punkten auf Platz 2! Auch das Einzelrednertab war mit Platzierungen auf 1, 2, 6 und 8 fest in Tübinger Hand. Ein kleines Zwischenziel war erreicht. Aufgrund der Tabplatzierung mussten die Tübinger Teams nicht im Halbfinale gegeneinander reden, was eine doppelte Finalbeteiligung einfacher machte. Die Ergebnisse wurden mit ein paar exzellenten Mojitos befeiert/betrauert bevor es relativ bald zurück zur Jugendherberge ging.

Halbfinale: DH würde beliebte Sportarten, die viel Geld umsetzen, verpflichten, einen Teil ihres Gewinns an Randsportarten abzugeben.

Im Halbfinale ging es um Sport. Bei vielen Debattanten ähnlich gefürchtet wie Wirtschaftsthemen und Religionsdebatten. Streitkultur Peitho kam allerdings auch hiermit gut zurecht und setzte sich aus der eröffnenden Opposition souverän gegen Gegner aus Karlsruhe, Bayreuth und Heidelberg durch. Streitkultur Apollo erzeugte noch einmal unnötige Spannung und schaffte den Sprung ins Halbfinale nur über eine Splitdecision des Jurorenpanels. Aber auch ein knapper Sieg ist ein Sieg und so zogen zwei Tübinger Teams ins Finale ein.

Finale: Dieses Haus würde Unternehmen zwingen, die Gehälter aller Mitarbeiter personengenau offenzulegen.

Im Finale trafen Freiburg (ER), Streitkultur Apollo (EO), Streitkultur Peitho (SR) und Bayreuth aufeinander. Es entspann sich eine hochwertige und sehr unterhaltsame Debatte über die Natur des Menschen, gesellschaftliche Gerechtigkeit, Privatsphärenbedenken und Debattierformate.

Am Ende hatte die Streitkultur Peitho die Oberhand und wurde damit ohne Punktverlust Süddeutscher Meister. Streitkultur Apollo wurde Vizemeister und Lennart Lokstein von der Ehrenjury zum besten Finalredner gekürt. So gehen alle drei Trophäen nach Tübingen, die Teams für die deutsche Meisterschaft haben die Generalprobe mit Bravour gemeistert und auch unser Nachwuchs muss sich vor niemand verstecken. Ein rundum gelungenes Wochenende.

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