SK travel log: Streitkultur goes Athens EUDC 2019

37 Grad, über 200 Teams und natürlich Streitkulturerfolge – ein Rückblick auf die Europameisterschaft 2019. Geschrieben von Chiara Throner und streng redigiert von Dominik Hermle.

Aber fangen wir am Anfang an – eine große Streitkultur Delegation bestehend aus den Teams: Samu & Marius, Bea & Maria und Joschka & Domi begleitet von Justus und mir als tapfere JurorInnen wagte das internationale Abenteuer und machte sich auf den Weg an den Geburtsort unseres geliebten Hobbys.

Während die offizielle Anreise erst am Sonntag stattfand, waren große Teile unserer Delegation schon längst zuvor in der griechischen Hauptstadt angekommen. Marius und Samuel gönnten sich als Vorbereitung das Athens Open, Justus referierte über jeden altaussehenden Stein, den er finden konnte, und der Rest von uns versuchte bei 37 Grad nicht zu kollabieren. Der fleißigere Teil der Delegation nahm an den verschiedenen Vorbereitungsworkshops teil, über die ich leider nichts berichten kann, da ich stattdessen lieber den Pool auf dem Hoteldach (ihr habt richtig gehört) erkundete.

Die ganz ehrgeizigen üben auch im Hotelzimmer.

Am Montag fanden dann die ersten drei Vorrunden statt. Nicht nur die Themen sollten besonders am ersten Tag für Begeisterung sorgen, sondern auch die beinahe perfekte Einhaltung des Zeitplans (eine wirklich beeindruckende Seltenheit auf Debattierturnieren). Die nächsten Tage wurden wir dann Zeuge mehrerer Showdebatten in den Mittagspausen. Unter anderem traten die hochdekorierten Chefjuroren von EUDC und WUDC gegeneinander in einer BP-Fronthalfdebatte an und ließen uns mit der Frage zurück: Können wir dieses Debattieren überhaupt?

Bei unseren Teams hinterließen die Vorrunden gemischte Gefühle. Samu und Marius erwischten einen guten Start und gingen mit starken 13 Punkten aus bis dato sechs Debatten in den dritten Tag, der dann allerdings durch zwei vierte Plätze noch für viel Spannung sorgen sollte. Bea und Maria entdeckten seltsame mathematische Trends in ihren Platzierungen (vielleicht ja Außerirdische) und Domi und Joschka versuchten nach einem schwachen ersten Tag Boden gut zu machen.

Zwischendurch verlangt die Tübinger Heimat ein Delegationsfoto. Man beachte, wer sich darüber freut und wer sichtlich gerade lieber anderes tun würde.

Auf dem Breaknight-Social am Abend des dritten Vorrundentages stieg die Spannung dann beinahe ins Unendliche. Immerhin konnte die Location die Nervosität etwas lindern: Wir befanden uns dabei in einer Strandbar, saßen auf Liegen wenige Schritte von Meer entfernt und genossen die wundervolle Atmosphäre.

Als schließlich der Break verkündet wurde, warteten alle gespannt auf den lang ersehnten Clubnamen. Es breakt ein Berliner Team … immer noch keine Streitkultur … ein Team auf Platz 14 … 15 … und dann endlich auf dem 16. Platz und damit als letztes Team des ESL Breaks: die Streitkultur A, Samuel und Marius! Den Tab bekamen wir erst einen Tag später zu Gesicht, dann waren auch Domi und Joschka begeistert und können mit 15 Punkten (und mehr Speaks als so manches breakendes Team) stolz auf sich sein.

Im Viertelfinale saßen Samu und Marius hinter den Berlinern auf der Regierungsbank. Gegenüber Leiden in der Eröffnenden und das letztendliche ESL-Siegerteam Zagreb in der Schließenden Opposition. Thema war die Vertretbarkeit militärischer Vergeltung nachdem Länder durch andere absichtlich ökonomisch schwer geschädigt wurden. Marius redete über Legitimation und auch über Bananen, leider nicht über Boote. Die anwesenden Streitkultur-Fans sahen eine wirklich starke Performance der beiden und unterstützten aus dem Publikum mit fleißigem Kopfnicken.

Marius und Samuel…

….auf den Spuren von Philipp und Peter:

Leider schieden Marius und Samuel dennoch aus. Partywütiger wurden sie deshalb allerdings nicht. Dafür mussten Justus und ich schon selbst sorgen. Inzwischen im Verbund mit den Hamburgern und Heidelbergern. Auch das kann man also auf der EUDC machen. Nach einer anstrengenden, erfolgreichen und lehrreichen Woche machte sich unsere Delegation auf den Weg zurück in die Heimat (oder bleiben noch ein paar Tage zum Wandern) – im Gepäck: viele tolle Erfahrungen, die ein oder andere Party und natürlich wertvolles internationales Spitzenfeedback. Alles in allem: eine erinnerungswürdige Europameisterschaft in Athen.