Reden können wir. Fahren nicht.
Zum Abschluss des Vorstandsjahres lud der scheidende Vorstand auf den Stocherkahn. Es wurde chaotisch- aber auch witzig.
“Sie wissen schon, wie man die Kähne fährt?”, so die gut gemeinte Frage der Stocherkahn-Vermieterin. Die Antwort ist ein optimistisches “Ja!”- bei ca. 30 aktiven Mitgliedern wird es wohl sicher eines geben, dass nicht nur reden, sondern auch rudern kann. Und außerdem: SO schwer kann das doch nicht sein.
Die ganze Entscheidung zum Stocherkahnfahren war relativ spontan. Seit einigen Wochen ist Tübingen im Würgegriff eines viel zu frühen, viel zu heißen Sommers. Wir sind nicht die ersten, die deshalb auf den Neckar fliehen wollen. Außerdem endet das Jahr des amtiereden Vorstandes; und so erscheint die Aktion eine gute Alternative zum sonst üblichen Abschlussgrillen. Also werden zwei Kähne organisert, und am Dienstagabend geht es nicht in die Neue Aula, sondern zur Anlegestelle.
Als Marius sehr lagsam den anderen Kahn von der anderen Flusseite rübersteuert, erntet er von Ufer höhnische Kommentare. Und als Lukas in die falsche Richtung ablegt, muss er sich ähnlichen Spott anhören. Aber je mehr Zeit vergeht, je mehr Leute sich als Stocherer versuchen, desto mehr wird klar: Auf unseren Booten mögen zwar viele ernorm erfahrene Redner sitzen- aber kein einziger brauchbarer Steuermann.
So geht es – learning by doing – in kleinen Schlangenlinien den Neckar hoch. Peinlich berührt an den Menschen auf der Neckarbrücke vorbei . Vorbei auch knapp an Kanupolo-Spielern, anderen Booten und Entenfamilien.
Mit der Zeit aber finden beide Boote halbwegs gute Techniken und fähiges Personal. Die Insassen können sich anderen, natürlich hochseriösen Themen widmen. Und so schippern wir in der untergehenden Sonne den Neckar wieder runter.
Am Ende des Abends gelingt sogar das “Einparken” ganz gut. Und während sich die Gruppe langsam am Ufer auflöst, freuen sich Vorstandsmitglieder, dass sie ihre hinterlegte Kaution tatsächlich wiedersehen werden